Anna-Clara Preuß ist Theologiestudentin und war im März als Gemeindepraktikum bei uns. Über ihre Erfahrungen schreibt sie:
Die Gemeinde der Johanneskirche in Pirmasens – als ich den Ort meines Gemeindepraktikums im Rahmen meines Theologiestudiums hörte, war ich zunächst überrascht und musste doch etwas schmunzeln. „Oh je“, rutschte es meiner Mutter heraus, „das ist aber schon ein Stückchen weg von hier.“ „Ist doch schön“, meinte meine Oma, „in meiner Jugend war ich oft dort.“ Ein befreundeter Pfarrer sagte: „Abwarten und Tee trinken, das wird bestimmt eine tolle Erfahrung.“ Und er sollte Recht behalten.
Mein erster Tag in Pirmasens begann direkt mit einem „Aufgeweckt!“ Gottesdienst und ich war begeistert. Live-Band, Mini-Theaterstück, eine volle Kirche. Außerdem wurde viel gelacht und zwischendurch gab es eine Aktion mit verschiedenen Stationen für die Besucher – das sind Dinge, die man sich für einen guten Gottesdienst wünscht aber doch eher selten erlebt. Ich selbst komme aus einer kleinen protestantischen Gemeinde mit ca. 1500 Mitgliedern und natürlich gibt es auch bei uns mal Konzerte in der Kirche oder einen etwas anderen Gottesdienst. Allerdings finden diese in einer ganz anderen Größenordnung statt, schon allein weil unsere Kirche und Mitgliederzahl deutlich kleiner ist.
Als ich also nach dem Gottesdienst den Gemeindebrief und das Programm der Johanneskirche für die nächsten Wochen in der Hand hielt, war ich gespannt, was die nächste Zeit bringen würde.
Mein Favorit in der ersten Woche war die Veranstaltung zur Fasten-Aktion „7 Wochen ohne…“. Es freute mich zu sehen, dass solche Angebote genutzt werden und man sich ganz offen miteinander unterhalten konnte, denn obwohl ich noch niemanden so richtig kannte, fühlte ich mich direkt gut aufgehoben. Dieses Gefühl zog sich so dann auch durch die restliche Zeit, die ich bisher in Pirmasens verbringen durfte. Egal ob in der Schule, bei Sitzungen oder auch bei persönlichen Gesprächen mit Gemeindemitgliedern, überall war ich herzlichst willkommen. Ebenfalls ein tolles Erlebnis war es für mich, den Spontan-Chor mitzuerleben, welcher sich gerne eine Stunde vor dem Gottesdienst trifft, um Lieder für diesen einzustudieren. Auch hier merkte man, mit wie viel Freude alle dabei waren. Wäre mein Praktikum nicht durch die aktuelle Situation zunächst unterbrochen worden, könnte ich sicherlich noch von etlichen solcher tollen Eindrücke und Erlebnisse berichten. Es war nämlich noch so einiges geplant. Ich wünsche mir sehr, dass ich in nicht allzu ferner Zukunft noch einmal die Möglichkeit haben werde, nach Pirmasens zurückzukehren, um mein Praktikum zu beenden. Jetzt schon möchte ich mich allerdings bei allen, vor allem aber bei Kerstin und Volker Strauch, für die herzliche Aufnahme bedanken.
Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen,
Anna-Clara Preuß